Viele Städte in Deutschland haben bereits ein tierschutzgerechtes Stadttaubenmanagement nach dem sogenannten „Augsburger Modell“ in Form von betreuten Taubenschlägen.
Betreute Schläge können in Innenräumen (z. B. Dachböden, Kirchtürme), auf erhöhten Außenflächen, (z. B. Flachdächer, Parkhäuser), in Bauwagen oder wärme-isolierten Containern eingerichtet werden. Dort benötigen die Tiere Nistzellen und Ruheplätze, Sitzstangen sowie Futter- und Wasserstellen. Ist der Schlag eingerichtet, werden die Stadttauben aus der Umgebung mit Futter angelockt und deren wilde Brutplätze tierschutzgerecht unbrauchbar gemacht (z. B. mit Schrägblechen).
Welche Vorteile haben betreute Taubenschläge?
- Bestandsregulierung der Taubenpopulation
Durch den täglichen Austausch der echten Taubeneier durch künstliche Eier ist eine effektive Geburtenkontrolle möglich.
- Reduzierung der Verunreinigungen durch Taubenkot im öffentlichen Raum
Da sich die Tauben den größten Teil des Tages im Schlag aufhalten, setzen sie auch ca. 80 % ihres Kots dort ab. Das gesunde Futter in den Schlägen sorgt zudem für einen festeren Kot, der sich leichter entfernen lässt.
- Reduzierung der „Belästigung“ der Bevölkerung durch hungrige Tauben
Durch die Versorgung mit artgerechtem Futter und Wasser im Schlag sind die Tiere nicht gezwungen stundenlang z. B. in Fußgängerzonen oder an/in Geschäften nach Nahrung zu suchen.
- Versorgung und Betreuung verletzter und kranker Tauben
Die Tauben sind durch das gesunde Futter und die gute Versorgung widerstandsfähiger gegen Krankheiten und nicht den Gefahren des täglichen Lebens in der Stadt ausgesetzt. Wenn doch einmal ein Tier erkrankt, wird dies schnell erkannt und das Tier kann leicht eingefangen und behandelt werden.
Im Gegensatz zu (oft tierschutzwidrigen) Vergrämungsmaßnahmen und unsinnigen Fütterungsverboten sind betreute Taubenschläge eine wirkungsvolle, tierschutzgerechte Methode zur Regulierung der Stadttaubenpopulation – zum Wohle von Mensch und Tier!



einem Nest mit Taubenei-Attrappen ⁞ © tierrechte.de